Lebhafte Diskussionen und spannende Rückmeldungen aus der Lebenswelt junger Menschen: In einem Beteiligungsworkshop kam das Kompetenzzentrum Jugend-Check mit rund 20 jungen Menschen ins Gespräch zur geplanten Legalisierung von Cannabis.
Auf Einladung des Kompetenzzentrums Jugend-Check (KomJC) kamen rund 20 Teilnehmende zwischen 12 und 27 Jahren aus fast allen Bundesländern vom 11. bis 13. November 2022 in Berlin zusammen, um über die im Koalitionsvertrag beschlossene Idee einer kontrollierten Abgabe von Cannabis zu diskutieren. Ziel des Workshops war es, die Perspektive junger Menschen auf das Thema zu dokumentieren und diese Impulse für die Erstellung eines Jugend-Checks zu nutzen, sobald der entsprechende Gesetzentwurf vorliegt.
Vertiefte Gespräche zu möglichen Auswirkungen einer Legalisierung
Das Wochenende bestand aus einem Mix aus Debatten im Plenum, Austausch mit Expertinnen und Experten und Kleingruppenarbeit, bei welcher die Jugendlichen noch einmal vertieft ins Gespräch zu den konkreten Auswirkungen einer Legalisierung kommen konnten.
Das Eckpunktepapier der Bundesregierung zur geplanten kontrollierten Abgabe von Cannabis stellte dabei die Ausgangsbasis für die Rückmeldungen der jungen Menschen dar. Das Papier lässt jedoch weiterhin einige Fragen zur Ausgestaltung des Gesetzes offen. Dabei waren insbesondere der Konsum in der Öffentlichkeit und die hieraus resultierenden Auswirkungen für junge Menschen im Beteiligungsworkshop umstritten.
Selbstbestimmung versus Gesundheitsgefährdung
Als Expertin und Experte waren Maja Wegener von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendschutz und Max Plenert von akzept e.V. eingeladen, ihre Sicht auf das Vorhaben zur Diskussion zu stellen und ihr Fachwissen zu teilen. Die Teilnehmenden stellten Wegener und Plenert viele Fragen zur aktuellen Situation auf dem Schwarzmarkt, zu Erkenntnissen aus anderen Ländern, in denen bereits legalisiert wurde, und zu den möglichen Auswirkungen einer Cannabis-Legalisierung auf die Gesundheit junger Menschen. Dabei kamen die jungen Menschen zur Erkenntnis, dass eine Vielzahl von Abwägungen getroffen werden müssen, um einen möglichst guten Weg zwischen Selbstbestimmung und Gesundheitsschutz zu finden.
Dokumentation der Ergebnisse
Sobald ein Gesetzentwurf vorliegt, wird das KomJC mögliche Auswirkungen des Gesetzes auf junge Menschen in einem Jugend-Check beschreiben. Hierfür werden die Diskussionen der Teilnehmenden als wertvolle Impulse dienen, um die Interessen junger Menschen mitzudenken. Die Ergebnisse des Beteiligungsworkshops werden zudem in einem Bericht dokumentiert, der auf der Webseite des KomJC veröffentlicht werden wird.