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Rückblick auf die internationale Diskussionsveranstaltung: Einbeziehung der Perspektiven junger Menschen ist wichtig

24.01.24

Das Kompetenzzentrum Jugend-Check veranstaltete am 05. Dezember 2023 eine internationale digitale Fishbowl Diskussion zu der Frage, wie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger die Perspektive junger Menschen in ihre Politikgestaltung einbeziehen können. Zwischen den Panellistinnen und Panellisten bestand große Einigkeit darüber, dass die junge Generation aufgrund multipler Krisen enormen Herausforderungen ausgesetzt ist. Um die Sichtweisen junger Menschen bei politischen Entscheidungen stärker berücksichtigen zu können, brauche es Maßnahmen wie beispielsweise Jugendstrategien und den Jugend-Check.

*English version below*

Wie kann die Perspektive junger Menschen in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden? Dieser Frage widmete sich am 5. Dezember 2023 die digitale Diskussionsveranstaltung des Kompetenzzentrums Jugend-Check (KomJC) „Policy Making for all: How governments can integrate young people’s perspectives in decision making“. Nach der Begrüßung durch Rebecca Romes, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Jugend-Check, führte Moritz Ader, Policy Analyst der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), mit einer Keynote zu den Erkenntnissen der OECD zur Situation junger Menschen und zu bewährten Verfahren zur Einbeziehung ihrer Perspektiven in die Politikgestaltung thematisch in die Diskussion ein. Im Anschluss erörterten sie mit den weiteren Panellistinnen Biliana Sirakova (EU Jugendkoordinatorin der Europäischen Kommission) und Katrīna Leitāne (Vorsitzende des Jugendkomitees des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses), wie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger die Interessen junger Menschen stärker berücksichtigen können. In diesem Zusammenhang wurde über verschiedene Maßnahmen wie zum Beispiel Jugendstrategien, jugendspezifische Gesetzesfolgenabschätzungen wie der Jugend-Check oder Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen diskutiert. Unter der Moderation von Janis Fifka bestand für das internationale Fachpublikum die Möglichkeit auf dem digitalen Podium mitzudiskutieren.

Multiple Krisen als Herausforderung für die junge Generation

In seiner Keynote skizzierte Moritz Ader (OECD) die Herausforderungen, denen sich junge Menschen aktuell ausgesetzt sehen. Neben den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine würden gerade junge Menschen von den rasant steigenden Lebenshaltungskosten getroffen. Gleichzeitig zeige sich, dass junge Menschen weniger Vertrauen in Regierungen und politische Entscheidungsträgerinnen und -träger hätten als andere Altersgruppen. Die OECD untersucht daher, wie Regierungen und politische Entscheidungsträgerinnen und -träger das Vertrauen der jungen Generation insbesondere im Zeitalter von Fehlinformationen zurückgewinnen könnten. Die Diskussionsveranstaltung des Kompetenzzentrums Jugend-Check käme daher genau zur richtigen Zeit.

Alle Politikfelder haben Auswirkungen auf die Belange junger Menschen

Das Panel war sich darüber einig, wie wichtig es ist, die Perspektive junger Menschen bei politischen Entscheidungsfindungen zu berücksichtigen. Laut Biliana Sirakova würden immer mehr politische Entscheidungsträgerinnen und -träger schon jetzt versuchen, die Perspektiven junger Menschen in ihre Politikgestaltung mit einzubeziehen. Dafür gäbe es einen großen Bedarf an Wissen und Kompetenzen, es sei. jedoch aufgrund der Heterogenität der jungen Generation auch eine verbesserte Datenlage erforderlich. Katrīna Leitāne machte deutlich, dass es aufgrund ihrer Erfahrungen im Europäischen Jahr der Jugend 2022 wichtig sei, sich insbesondere auch über Beteiligungsinstrumente auszutauschen, um die Stimme junger Menschen mit einzubeziehen. Dazu werde eine jugendspezifische Gesetzesfolgenabschätzung auf EU-Ebene, der EU Youth Test gerade erstmals vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss erprobt. Rebecca Romes wies darauf hin, dass die Einbeziehung der Perspektiven junger Menschen auch deswegen wichtig sei, weil sie statistisch eine immer kleiner werdende gesellschaftliche Gruppe ist. Jugendstrategien und Instrumenten wie dem Jugend-Check komme daher eine wichtige Rolle zu. Aktuelle Hindernisse bei der Einbeziehung von Perspektiven junger Menschen machten die Ergebnisse einer Live-Befragung des Publikums deutlich:

Moritz Ader kommentierte, dass Entscheidungsträgerinnen und -träger oft nicht wüssten, auf welche Weise sie junge Menschen einbeziehen könnten. Dies treffe besonders bei Ministerien mit Zuständigkeiten abseits des Jugendbereichs zu. Die junge Generation und ihre Belange müssten allerdings im Sinne eines „Youth Mainstreaming“ in allen Ressorts mitgedacht werden. Biliana Sirakova nannte in diesem Zusammenhang Instrumente wie den EU Jugenddialog zur Vertrauensbildung. Rebecca Romes machte weiterhin darauf aufmerksam, dass mit dem Jugend-Check aufgezeigt werden könne, dass junge Menschen von Gesetzesvorhaben aus allen Politikbereichen betroffen sind: „Wir können spezifische Effekte auf junge Menschen ressortübergreifend aufzeigen.“ Das Kompetenzzentrum Jugend-Check werde wegen seiner Objektivität zudem als unabhängige Stelle geschätzt. Moritz Ader bestätigt, dass „ein wachsendes Interesse an jugendspezifischer Gesetzesfolgenabschätzung nicht nur auf der nationalen Ebene“ bestehe. In manchen Ländern bestünden bereits jetzt Erfahrungen bei der Implementierung von Instrumenten zur jugendspezifischen Gesetzesfolgenabschätzung: „Es gibt so viel, was wir voneinander lernen können.“


Review of the international discussion event: Inclusion of young people’s perspectives is important

On 5 December 2023, the Competence Centre Youth Check hosted an international digital fishbowl discussion on the question of how political decision-makers can incorporate the perspective of young people into their policy-making. There was broad agreement among the panellists that the young generation is facing immense challenges due to multiple crises. Measures such as youth strategies and the youth-check are needed to take greater account of young people’s perspectives in political decision-making.

How can the perspectives of young people be included in political decision-making processes? This question was the focus of the digital discussion event “Policy Making for all: How governments can integrate young people’s perspectives in decision making” organised by the Competence Centre Youth Check (ComYC) on 5 December 2023. After a welcome address by Rebecca Romes, Head of the Competence Centre Youth Check, Moritz Ader, Policy Analyst at the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD), introduced the discussion with a keynote speech on the OECD’s findings on the situation of young people and best practices for integrating their perspectives into policymaking. Following this, they discussed with the other panellists Biliana Sirakova (EU Youth Coordinator of the European Commission) and Katrīna Leitāne (Chair of the Youth Committee of the European Economic and Social Committee) how political decision-makers can take greater account of the interests of young people. In this context, various measures such as youth strategies, youth-specific impact assessments such as the Youth Check or participation opportunities for young people were discussed. Under the moderation of Janis Fifka, the international expert audience had the opportunity to join in the discussion on the digital podium.

Multiple crises as a challenge for the young generation

In his keynote speech, Moritz Ader (OECD) outlined the challenges that young people are currently facing in his key note speech. In addition to the effects of the COVID-19 pandemic and the war in Ukraine, young people in particular are being hit by the rapidly rising cost of living. At the same time, it is apparent that young people have less trust in governments and political decision makers than other age groups. The OECD is therefore investigating how governments can regain the trust of the younger generation, especially in the age of misinformation. The discussion event organised by the Competence Centre Youth Check would therefore be very timely.

All policy areas have an impact on the concerns of young people

The panel agreed on the importance of taking young people’s perspectives into account in political decision-making. According to Biliana Sirakova, more and more political decision-makers are already trying to include the perspectives of young people in their policy-making. There is a great need for knowledge and skills for this, but the heterogeneity of the young generation also requires an improved data situation. Katrīna Leitāne emphasised that, based on her experiences in the European Year of Youth 2022, it was important to exchange ideas, especially on participation instruments, in order to include the voices of young people. For this purpose, a youth-specific regulatory impact assessment at EU level, the EU Youth Test, is currently being trialled for the first time by the European Economic and Social Committee. Rebecca Romes pointed out that including young people’s perspectives is also important because, statistically speaking, they are an increasingly smaller group in society. Youth strategies and instruments such as the Youth Check therefore have an important role to play. Current obstacles to the inclusion of young people’s perspectives were highlighted by the results of a live survey of the audience:

Moritz Ader commented that decision-makers often do not know how they can involve young people. This was particularly true for ministries with responsibilities outside of the youth sector. However, the young generation must be considered in all ministries in the sense of youth mainstreaming. In this context, Biliana Sirakova mentioned instruments such as the EU Youth Dialogue for building trust. Rebecca Romes also pointed out that the youth-check shows that young people are affected by proposed legislation from all policy areas: “We can show specific effects on young people across all departments.” The Competence Centre Youth Check is also valued as an independent body due to its objectivity. Moritz Ader confirms that there is “a growing interest in youth-specific regulatory impact assessment, and not just at national level”. Some countries already have experience in implementing instruments for youth-specific impact assessment: “There is so much we can learn from each other.”

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